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Wir verabschieden. Freunde aus Wriezen

 

Am Sonntagnachmittag, den 3. Juli 2022 öffnete das CVJM-Jugendhaus Wriezen zu einem besonderen Anlass. Der CVJM Oderbruch e. V. verabschiedete vier seiner Mitarbeitenden aus dem CVJM-Jugendhaus Wriezen. Der Vorstandsvorsitzende Carsten Schulz erklärte direkt zu Beginn der Veranstaltung: „Normalerweise seien Abschiede etwas endgültiges, in denen wir Mitarbeitende mit einem lächelnden und einem weinenden Auge verabschieden. Doch diese Abschiede sind nicht für die Ewigkeit.“

 

Heimat ist, wo der Anker fällt

 

 

Kurzerhand fuhr Felix Krämer, Stellvertretender Leiter des Vereins, mit einigen Worten fort, in der über Heimat sprach. Felix Krämer stellte sich die Frage: Wo ist Heimat? Ist Heimat, an dem Ort wo ich geboren bin oder wohin ich mich zugehörig führe? Ist Heimat dort, wo ich mich wohl fühle? So erzählte Felix aus seinem Leben, dass er zwar im Erzgebirge geboren ist, doch mittlerweile viel länger im Oderbruch wohnt als an seinem Geburtsort. Er identifiziert sich nicht mit seinem Herkunftsort. Eher fällt ihm das Sprichwort seines Vaters ein: „Heimat ist, wo der Anker fällt.“ So wäre mittlerweile für ihn das Oderbruch zur Heimat geworden und ein wohlwollender Herzensort. Dennoch erinnert Felix daran, dass es einen weiteren „Anker“, einen weiteren Ort gebe, welcher Heimat ist: Es ist Gott, welcher den Menschen bedingungslos liebt, und der ebenso ein Ankerpunkt für jeden Menschen sein kann, zu dem man jederzeit gehen kann.

 

Eine Kreuzfahrt in ein neuen Lebensabschnitt

 

 

Der Gesamtleiter des Vereins, Ingo Schaper, bat Dagmar Bergmann nach vorn, welche mehr als 16 Jahre im CVJM Oderbruch, im CVJM-Jugendhaus Wriezen sowie 19 Jahre als Sozialarbeiterin an der Grund- und Oberschule „Salvador Allende“ Wriezen beschäftigt war. Damit soll es aber auch noch nicht gewesen sein: Für Dagmar beginnt ein gänzlich neuer und wie Ingo Schaper sagte „für mich und die meisten von uns, noch unbekannter Lebensabschnitt“. Denn Dagmar ist nach den Vielzahl an Arbeitsjahren in Rente gegangen. Ingo wollte direkt wissen, was Dagmar in ihrem neuen Lebensabschnitt als erstes erlebt habe: „Mein Mann und ich haben eine Kreuzfahrt unternommen!“

 

In den Jahren hat Dagmar Vieles wie Freizeiten, Mitarbeitendenausflüge, Aktionen erlebt, in denen sie junge Menschen vom Grundschulalter bis zum Erwachsenenwerden begleitete. Dabei ist ihr Herzensprojekt das Kinderangebot „Kids Kreativ“, welches wöchentlich in der Werkstatt des Jugendhauses Wriezens stattfindet, in dem junge Menschen gemeinsam malen, basteln und werkeln können, um sich auszuprobieren und Neues erschaffen können. Dagmar wird ihr Projekt ehrenamtlich fortführen.

 

Prägende und versteinerte Erinnerungen

 

 

„Mark Steiner bringe ich mit dem Jugendhaus Wriezen in Verbindung“, so äußerte sich kurzerhand der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Wriezen. So verabschiedet der Verein auch nach 16 Jahren Dienst, den Mitarbeiter Mark Steiner, welcher zukünftig als „Privatier“, wie er gerne sagt, eine neue Beschäftigung findet. Ingo Schaper erzählte, dass er sich die Bewerbung von Mark Steiner nochmal durchlas, in der Mark sich als aufgeschlossenen und redelustigen Menschen beschrieb. Das bestätigte Ingo kurzerhand. Mark Steiner ist bereits in seinem Anerkennungsjahr seiner Ausbildung als CVJM Sekretär vom CVJM Kolleg in Kassel an das Jugendhaus Wriezen gekommen und wurde unter Leitung von Georg Rühle zum damaligen Hausleiter. In 16 Jahren Dienstzeit erlebte Mark einige Freizeiten und Veranstaltungen wie der Weltkindertag oder Deichfeste in Wriezen, er fand im CVJM seine Frau und begleitete einige Camps. Aber Ingo versuchte auch aus Mark herauszukitzeln, wie viele Menschen er in den Jahren im Jugendhaus erlebt hat: „Unzählige, die nicht zu zählen sind“, versuchte Mark darauf zu antworten und er wird weiterhin als Wriezener dem CVJM verbunden bleiben.

 

Ein weiterer Schritt

 

 

Ebenso verabschiedete der Verein das junge Ehepaar, Ole und Lisann Nietfeld, welche erst 2019 nach ihrer Ausbildung am CVJM Kolleg zum Erzieher und Jugendreferenten ins Oderbruch gekommen waren und ihre erste Arbeitsstelle in Wriezen begonnen haben. Sie übernahmen einige Gruppenangebote wie Junge Gemeinde und Bibeldetektive und vor allem in der Corona Pandemie versuchten sie mit digitalen Angeboten und mit aufsuchender Arbeit mit einem mit Spielen beladenen Bollerwagen junge Menschen in der Stadt Wriezen etwas anzubieten. Ebenso war Ole Nietfeld für die Stadt Wriezen Ansprechpartner beim Kinder- und Jugendparlament der Stadt. Familie Nietfeld wird zukünftig eine gemeinsame Arbeitsstelle in Osnabrück beginnen.  

 

Wriezen dankt. Danke an euch

 

 

Auch die Stadt Wriezen, der stellvertretende Bürgermeister, Herr Große, bedankt sich bei den zu verabschiedenden Mitarbeitenden für Ihren Einsatz und Ihr Engagement für die Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt Wriezen und im Oderbruch. Der CVJM und das Jugendhaus Wriezen sind ein wichtiger sowie verlässlicher Partner für die Stadt. Aber auch Dagmar Bergmann möchte sich bei der Stadt Wriezen bedanken. „Ich bin der Stadt Wriezen dankbar, dass sie dem CVJM damals das Haus mit den Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt haben und dem Verein die Kinder- und Jugendarbeit anvertraut und wirken lassen haben.“

 

 

Sodass die Mitarbeitenden nicht einfach so gehen, erhalten alle zu Verabschiedenden eine Leinwand mit Erinnerungsstücken und Fotografien der vergangenen Jahren, an denen jeder noch Worte und Zeilen für den Abschied hinzufügen konnten.

 

>>Hier könnt ihr gerne weitere Bilder sehen <<