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Das blaue Wunder im Oderbruch feiert – 20 Jahre Blauer Bus

 

Mit einem Festgottesdienst in der Kirche Neutrebbin begannen die Feierlichkeiten am 24.09.2022 mit dem gastgebenden Pfarrer Arno Leye und Gesamtleiter des CVJM Oderbruch e.V. Ingo Schaper, die alle anwesenden Gäste, Freund*innen und Partner herzlich begrüßten. Das mobile Kinder- und Jugendzentrum „Blauer Bus“ feierte sein 20-jähriges Bestehen. Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Sein Leib, die Gemeinde, besteht aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib.“ (1. Korinther 12)

 

 

Nach dem Festgottesdienst trugen Partner, Freundinnen und Förderer Grußworte vor, bis Bürgermeister Werner Mielenz das Kinderfest und die Feierlichkeiten des 20-jährigen Geburtstages des Blauen Busses auf der Festwiese zur Mittagszeit eröffneten. Für Klein und Groß war gut gesorgt. Sie konnten sich ausgiebig auf einer Hüpfburg austoben oder in Bubble Balls gekleidet aufeinander zu rennen und sich umstoßen. Mit Graffiti Dosen sprayten die Kids Jutebeutel nach Vorlage an oder gestalteten sie frei oder bastelten oder malten. Natürlich durften für erfahrene Buskids auch Henna-Tattoos und Kinderschminken nicht fehlen. Für abenteuerlustige Kids waren Gurte aufgespannt, sodass sie sich auf bis zu 16 Kisten hochklettern konnten. Natürlich war auch der Blaue Bus mit Süßigkeiten und einer großen Auswahl an Spielen vor Ort. Abends gab es für die Jugendlichen noch kostenfreie alkoholfreie Cocktails und Snacks. Für das Jubiläum konnten auch eigene Bussocken, Aufkleber, Postkarten, Shirts und weitere Artikel erworben werden.

 

„Alle einzelnen Teile arbeiten zusammen und sind miteinander verbunden“

 

 

Gesamtleiter Ingo Schaper erklärte, dass eigentlich der ehemalige Geistliche Leiter, Robert Parr, an diesem Tage die Predigt halten würde, er doch aber krankheitsbedingt an diesem feierlichen Tag nicht teilnehmen konnte. Daher hätte er kurzfristig übernommen und erzählte, dass die Mitarbeitenden des Blauen Busses sich als Thema wünschten „So wie unser Leib aus vielen Gliedern besteht und diese Glieder einen Leib bilden, so ist es auch bei Christus: Sein Leib, die Gemeinde, besteht aus vielen Gliedern und ist doch ein einziger Leib.“ (1. Korinther 12). Ingo Schaper sprach also an, dass der Mensch aus verschiedenen Gliedern bestehe: zwei Arme, zwei Beine, einen Mund, zwei Augen, Nase, Kopf, Bauch, Schultern und viele mehr. Doch ein einziges der Körperteile, wie ein Arm, könne nicht alleine leben und funktionieren. Es würde schwarz werden und verwesen, da es vom Körper kein Blut bekäme. Jedes einzelne Körperteil bildet den gesamten Körper und damit eine feste Einheit.

 

 

Um die Einheit der einzelnen Körperteile zu einem gesamten Körper zu verdeutlichen, rief Ingo Schaper alle Gäste auf: „Viele von Ihnen und euch erhielten ein Puzzleteil. Kommen Sie nach vorn an die schwarzen Tische, reden Sie miteinander und vervollständigen Sie das Puzzle.“ Auf dem Weg zu den Tischen bildeten sich rasch Schlangen aus rätselnden Zuhörer*innen, die verblüfft über ihr Puzzleteil waren. Jung und Junggebliebene puzzelten gemeinsam das Puzzle zusammen. „Es bildete sich aus den vielen Puzzleteilen ein menschlicher Körper, doch ein Teil fehle. Ein Knie fehle noch!“, rief Ingo Schaper in die Kirche. „Und doch bilde das gesamte Puzzle einen menschlichen Körper in der alle einzelnen Teile zusammenarbeiten und miteinander verbunden sind.“  

 

Aus mehr als 100 Teile bestehe alleine die Karosserie

 

 

„Heute habe ich auch noch jemanden gefunden, der sich mit mir über den Blauen Bus austauschen möchte“, rief Ingo Schaper und führte mit einem Grinsen fort: „Unser Busfahrer Onkel Wolfgang hat noch nie eine Predigt gehalten, aber das macht nicht. Das ist dann seine erste Predigt.“ Ingo Schaper fragte nach den technischen Details des Blauen Busses, aus wie vielen Teilen der Bus denn bestünde. „Naja. Es sind schon mehr als 100 Teile an der Karosserie, sprach Onkel Wolfgang in das Mikro und schaute direkt in die Richtung der Bereichsleiterin Luise Reiner. „Wie viele Räder hat denn der Bus, Luise?“ 14? Mit großem Gelächter antwortete Onkel Wolfgang: „10 Räder!“ Die Karosserie bestünde bereits aus mehr als 100 Einzelteilen, die von Außen zu sehen seien. Der Blaue Bus sei regelmäßig zu warten, so fügte Onkel Wolfgang ebenfalls hinzu: „Der Vorstand wolle ja auch für den Blauen Bus eine neue Busgarage schaffen, dass der ganze Bus auch darunter passt und vom Wetter geschützt wird.“

 

„Der Bus funktioniert nur, da Freundinnen, Partner, Mitarbeiter und Verein Hand in Hand zusammenarbeiten“

 

 

Der Blaue Bus kann also auch nur funktionieren, wenn die technischen Einzelteile des Busses zusammenarbeiten, aber auch nur mit den vielen Mitarbeitenden, die in die Orte fahren, den ehrenamtlichen Busfahrer*innen, den Kooperationspartnern in Ämter, Gemeinden und Städten im Oderbruch sowie durch die Freundinnen von Inner Wheel und dem Johanniterorden. „Alle arbeiten gemeinschaftlich zusammen und tragen dazu bei, dass der Blaue Bus zu den jungen Menschen fahren kann, um sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten und zu fördern.“ Das alles bereits seit 20 Jahren.

 

Einsegnung der Bereichsleiterin Luise Reiner – Bleibe bei dem, was dir vertraut ist

 

 

Zu den Feierlichkeiten des 20-jährigen Bestehens des mobilen Kinder- und Jugendzentrum Blauer Bus segnete und berief  Gesamtleiter Ingo Schaper ebenfalls die neue Bereichsleiterin des Blauen Busses, Luise Reiner, ein, die in Bad Friedrichshall geboren wurde und nach ihrem Schulabschluss ein Jahrespraktikum im Jahr 2014 im CVJM auf dem Blauen Bus absolvierte. Nach ihrem Praktikum war sie weiterhin für den

CVJM bei Freizeiten ehrenamtlich aktiv und engagierte sich u.a. bei den Musicalfreizeiten und den Sommerfreizeiten und blieb somit dem CVJM verbunden. Sie ist studierte Diakonin und arbeitete nach ihrem Studium in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart als Diakonin und Seelsorgerin und kehrte nun zum CVJM als neue Bereichsleiterin des Blauen Busses zurück.

 

 

Als ehemalige Bereichsleiterin des Blauen Busses, Weggefährtin und Freundin sprach Christina (Chrissi) Parr der neuen Bereichsleiterin Luise Reiner ein Segensspruch zu, welcher Chrissi in ihrer Zeit  als neue Mitarbeiterin im CVJM begleitete und Kraft schenkte, auch in einer Zeit als Mitarbeitende gingen und sie nicht wusste, ob sie bleiben oder auch gehen sollte: „Bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist.“ (2.Timotheus 3,14) Mit diesem Zuspruch von ihrem Geburtstag im Jahre 2012 erhielt Chrissi viel Hoffnung und konnte daran wachsen, auch wenn der Spruch an ihrer Pinnwand verblich, war die Schrift umso stärker zu lesen. „Das möchte ich dir mitgeben, liebe Luise, dass du die Hoffnung nicht verlierst, wenn es stressige Momente gibt, dass du dadurch Kraft gewinnst.“, sprach Chrissi Luise zu.

 

 

Auch zwei weitere Wegefährtinnen des Vereins, Rebecca Bischoff und Laurina Affeld, fanden in Luise nicht nur eine wundervolle Kollegin, sondern auch eine wertschätzende und herzliche Freundin im Oderbruch. Die Beiden sprachen Luise auch viel Stille zu. „Stille kommt in der alltäglichen Arbeit viel zu kurz, da es auf dem Blauen Bus fast nie Momente gibt, um nachzudenken oder die Natur zu belauschen. Der Bus ist immer mit Kindern und Jugendlichen gefüllt. Daher wünschen wir dir für deine Arbeit auch stille Zeit.“, so Rebecca Bischoff.

 

Auch der Vorstandsvorsitzende Carsten Schulz bedankte sich bei Luise Reiner bereits für die getane Arbeit und wünscht ihr für die weitere Arbeit viel Kraft, Mut und Gebet. Als kleines Giveaway erhielt Luise von Ingo Schaper und Carsten Schulz eine Segenskerze, die sie gerne immer wieder entzünden kann, um in Stille und Gebet Kraft zu gewinnen.

 

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Aus den Grußworten

 

Inner Wheel Distrikt 86: Das blaue Wunder im Oderbruch

 

Auf der Festwiese an der Liebesinsel in Neutrebbin ergriffen auf der Bühne auch viele Freundinnen und Partner des Blauen Busses das Mikro, um Worte an die Anwesenden und an die Mitarbeitenden des Blauen Busses zu richten. Distriktpräsidentin vom Inner Wheel Distrikt 86, Christiane Steinbrenner, freute sich auf das 20-jährige Busjubiläum. Der Inner Wheel Distrikt 86 fördert seit Beginn an die Arbeit des Blauen Busses im Oderbruch und die damit einhergehende Vision: „Wenn Kinder und Jugendliche nicht zu den Häusern kommen können, kommt das Haus eben zu den Kindern und Jugendlichen.“ Bereits aus Erzählungen früherer Reisen ins Oderbruch von ihren Freundinnen war sie begeistert, auch ins Oderbruch reisen zu dürfen, um das Projekt kennenzulernen und das auch noch zu einem besonderen Anlass: 20 Jahre Blauer Bus – Das blaue Wunder im Oderbruch, was überall zu lesen sei. Dieses Wunder passe auch sehr gut zu dem Jahresthema von Inner Wheel international „work wonders“. Der Blaue Bus sei ein wichtiges Projekt für die Kinder- und Jugendarbeit in der östlichen Region Brandenburgs und müsse fortgeführt werden, hoffentlich weitere 20 Jahre.

 

 

Hans-Georg von der Marwitz: Visionär dankt Förderer für 4 Jugendgenerationen wertvoller Arbeit

 

Auch Visionär und Wegbereiter Hans-Georg von der Marwitz, welcher auf einer Winterfreizeit am Kamin auf die Idee kam, ein Haus auf Rädern zu stellen, erzählte von den Anfängen und der Wichtigkeit des Blauen Busses für die Region des Oderbruches. Er dankte dem Johanniterorden und den Freundinnen des Inner Wheel Distrikts 86, die sich auf den Reisen in Süddeutschland durch von der Marwitz anstecken ließen und zum Gelingen des Projektes seit 2002 beitrug. Mehr als 4 Jugendgenerationen erlebten den Blauen Bus bisher mit und einige von Ihnen arbeiten mittlerweile selbst im CVJM oder bringen ihre Kinder zum Blauen Bus.

 

Partner im Kreis und Gemeinde – gemeinsamer Konsens: Wir brauchen den Blauen Bus

 

Der stellvertretende Landrat vom Landkreis Märkisch-Oderland Friedemann Hanke beglückwünscht in Vertretung für Landrat Gernot Schmidt, dass der Blaue Bus nun seit 20 Jahre ein verlässlicher Partner in der Kinder- und Jugendarbeit ist und junge Menschen im ländlichen Bereich aufsucht. Das eine sei den Blauen Bus bei jährlichen Veranstaltungen zu sehen, das andere der alltägliche Einsatz in den verschiedensten Orten des Oderbruches. Mittlerweile lebt der Bus sogar in zweiter Generation. Dagegen dankt Bürgermeister der Stadt Wriezen, Karsten Ilm, den Mitarbeitenden des Blauen Busses für ihre Arbeit in den Standorten Altwriezen und Haselberg. Gerne hätte ja der Bürgermeister in allen Ortsteilen einen Blauen Bus. Doch die Woche habe nur 5 Tage. Frau Rubin aus dem Amt Barnim-Oderbruch dankt ebenfalls für die verlässliche Arbeit des Blauen Busses in Neutrebbin und Altreetz. Herr Vetter von der Gemeinde Letschin berichtete ebenso von der wertvollen Arbeit des CVJM Oderbruches und des Blauen Busses für die Gemeinde und wie wichtig die Arbeit für junge Menschen in Letschin sei. So habe er offen erwogen, um eine Sicherheit der qualitativen Arbeit auszubauen, dass Ingo Schaper für den Blauen Bus einen Vertragsentwurf auf jeweils 3 Jahre befristet ausarbeiten soll, sodass Stellen und Aufgaben im Haushalt langfristig gesichert seien.

 

CVJM Ostwerk: Blauer Bus prägt und erfüllt mit seiner Liebe und Hoffnung die Herzen der Kinder

 

Als Mitglied des CVJM Oderbruch e.V. und als Landesvorstandsmitglied des CVJM Ostwerk Berlin-Brandenburg erzählte Marcel Schröder, dass der Blaue Bus bereits existierte als in Brandenburg sich noch Ortsvereine gründeten. Für die damalige Zeit sei es ein großes Projekt gewesen, ein Haus auf Räder zu stellen und damit eine ganze Region bewegt. Der Blaue Bus sei ein Vorzeigeprojekt für ganz Deutschland und zur damaligen Zeit einmalig und einzigartig. Nach dem Motto „Gehet in alle Welt und verkündet das Evangelium“ (Markus 15, 16) begleiten die Mitarbeitenden junge Menschen auf ihrem Lebensweg und fördern sie und das seit 20 Jahren im ländlich geprägten Brandenburg. 2018 war das Projekt in Gefahr, aber es konnte ein neuer Bus gefunden und ausgebaut werden. Für die Mitarbeitenden ist die Arbeit aber nicht nur Arbeit, sondern eine Berufung. Sie erfüllen mit ihrer Liebe in ihrem Herzen die Herzen ihrer Besucher und tragen Hoffnung ins Land. Der Landesverband wünscht den Mitarbeitenden des Blauen Busses mindestens weitere 20 Jahre Blauer Bus, um für junge Menschen vor Ort da zu sein und sie zu fördern und auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Er wünscht weiterhin, dass die Mitarbeitenden die Herzen der Kinder und Jugendlichen mit Hoffnung und Liebe erfüllen.

 

 

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